Innerhalb des CAMPFIRE-Verbunds wird im Rahmen des Forschungsprojektes CF08_2: „NH3-Schiffsmotor“ durch ein interdisziplinäres Konsortium ein Antriebskonzept für Binnenschiffe auf der Basis von Ammoniak entwickelt. Das Antriebssystem besteht aus einem ammoniakbetriebenen schnelllaufenden Verbrennungsmotor, der einen Generator antreibt. Zur Verbesserung der Zündung und effizienten Umsetzung des Ammoniaks im Motor wird ein Cracker vorgeschaltet, welcher einen kleinen Teil des Ammoniaks endotherm in Wasserstoff und Stickstoff zerlegt und dieses Gemisch als Pilotkraftstoff dem Verbrennungsmotor zuführt. Im später geplanten Schiffsantrieb speist der Generator bis zu 350 kWel in einen hybriden elektrischen Antriebsstrang ein, um Lastschwankungen der Cracker-Motor-Einheit zu reduzieren und die Verteilung auf mehrere Propellerantriebe für den für Binnenschiffe typischen Flachwasserbetrieb zu ermöglichen. Vor der Applikation in einem realen Binnenschiff wird das Gesamtsystem in Container installiert, um am CAMPFIRE Open Innovation Lab (COIL) umfassend getestet und erprobt zu werden. Der Aufbau der Container bei den jeweiligen Partnern und die Vorbereitung der Infrastruktur am COIL sind derzeit in der Fertigstellung.
Das Containersystem (GenSet) mit Verbrennungsmotor und dem gekoppelten Generator wird bei dem Projektpartner 2G in Heek aufgebaut. Das Herzstück und wesentliche Entwicklungssäule im Projekt stellt der ammoniakbetriebene Motor auf Basis des Liebherr A966 dar. Das Sechs-Zylinder-Aggregat inkl. der beiden Kraftstoffsysteme für flüssigen Ammoniak (bis 70bar) und Wasserstoff bzw. Cracker-Produktgas und dem Generator ist bereits auf dem Modulrahmen installiert und wird in den nächsten Wochen zusammen mit einem System zur Reinigung des motorischen Abgases und umfassender F&E‑Messtechnik in den Container integriert. Im Anschluss daran wird das Gesamtsystem beim Hersteller 2G mit Wasserstoff (als einzigen Kraftstoff) in Betrieb genommen und getestet, bevor es an das COIL nach Poppendorf bei Rostock geschickt wird. Vor diesem Hintergrund haben sich am 12. September 2025 die Projektpartner Liebherr, GasKraft Engineering und die Universität Rostock bei 2G in Heek getroffen, um letzte technische Details zum Systemaufbau vor Test und Auslieferung des GenSets abzustimmen.











