Das CAMPFIRE-Bündnis der Region Nord-Ost hat im März erfolgreich die Zwischenbegutachtung durch eine Experten-Jury im Rahmen des BMBF-Programmes „WIR!-Wandel durch Innovation in der Region absolviert. Für die Partner wurde dafür ein weiteres Budget von 6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit wird die CAMPFIRE- Technologieentwicklung und ein damit verbundener positiver Wandel in der Region durch Erschließung wirtschaftlicher Potentiale im Themenfeld Wasserstoff insgesamt mit 52 Mio € im Rahmen von BMBF WIR!, im Leitvorhaben TransHyDE im BMBF Ideenwettbewerb „Grüner Wasserstoff“ sowie im Rahmen von FETProActiv durch Horizon2020 gefördert. Der umfassende Ansatz von CAMPFIRE bewirkte bereits in den letzten drei Jahren eine starke Partnerschaft von regionalen kleinen und mittelständigen Unternehmen mit einer finanzkräftigen Großindustrie und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie eine internationale Sichtbarkeit der Region in der Wasserstofftechnologie. Beim derzeitig rapiden Markthochlauf von Ammoniak wird bereits innerhalb eines kurzfristigen Zeitraums eine Technologieführerschaft erwartet und ab 2025 sollen nachhaltige Geschäftsmodelle für Ammoniak-Technologien vorliegen.
In den nächsten drei Jahren steht für das Partner-Bündnis die unternehmerische Realisierung der Technologien durch die im Bündnis tätigen regionalen Unternehmen im Mittelpunkt und deren die Befähigung zur Fertigung und weltweiten Vermarktung der neuen Technologien und Produkte für den Aufbau einer globalen Wasserstoffwirtschaft. Kleine und mittelständische Unternehmen aus der Bündnisregion werden dafür in den drei nächsten Jahren im CAMPFIRE Open Innovation Lab (COIL) zur Realisierung einer industriellen Schwerpunktsetzung und anschließender Vermarktung der entwickelten Ammoniak-Technologien für Power-to-Ammonia und für Ammonia-to-Power eingebunden. Adressiert werden vor allem kleine und mittleren Unternehmen, Start-Ups und Gründer aus den Branchen Anlagenbau, Energietechnik, Energiehandel, Sondermaschinenbau, Schiffbau und Automatisierungstechnik, die von dem durch CAMPFIRE geschaffene Netzwerk aus hochqualifizierten Wissenschaftspartnern sowie deren Forschungsaktivitäten und Praxis-erfahrungen profitieren.
Angesichts der derzeitigen De-Industrialisierungswelle in der Region und des dringenden Handlungsbedarfs für den Klimaschutz sowie der drohenden Versorgungslücken durch Wegfall des russischen Erdgases besitzt das Bündnis ein immenses Potential, den in der Region einen Technologie-Standort für die Schaffung einer neuen Ammoniak-Industrie mit einem zukünftigen Technologie-Rollout aus MV zu schaffen. Als Vorreiter für die Entwicklung von Technologien für Ammoniak könnten Unternehmen in MV auf diese Weise einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Energieversorgungsicherheit in Deutschland leisten und gemeinsam mit den europäischen Partnern den Markthochlauf von Ammoniak für die Energiewende anführen.
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