Ammoniak ist ein hervorragender Energiespeicher. Als neuer globaler Energievektor macht Ammoniak eine vollkommen kohlenstofffreie Energiewirtschaft möglich und wird die maritime Mobilität revolutionieren. 

Durch die Integration neuartiger elektrokeramischer Dünnschichten in Energiesysteme werden ressourcenschonende Energiewandlungsprozesse für Ammoniak realisierbar und wirtschaftlich.

Entlang einer im CAMP­FIRE-Konzept entwi­ckelten Roadmap werden kosten­op­ti­mierte Produk­ti­ons­me­thoden für die Basis­in­no­va­tionen als Voraus­set­zung der Markt­eta­blie­rung von Tech­no­lo­gien für das zukünf­tige globale Grüne Ammo­niak-Ecosystem entwi­ckelt. Dazu zählen elek­tro­ke­ra­mi­sche Dünn­schichten und Kata­ly­sa­toren, Reak­toren und Synthe­se­an­lagen für die saiso­nale Erzeu­gung von Ammo­niak, Ammo­niak-Cracker in Hybri­di­sie­rung mit Gasmo­toren und Brenn­stoff­zellen für emis­si­ons­freie Antriebe in der Schiff­fahrt sowie für die statio­näre Energieerzeugung.

Des Weiteren entwi­ckelt CAMPFIRE Ammo­niak-Betan­kungs­an­lagen, land­sei­tige und seesei­tige Sicher­heits­sys­teme einschließ­lich der Sensorik für die Anwen­dung von Ammo­niak-Antrieben an Bord von Yachten, Binnen­schiffen und Seeschiffen. Beglei­tend wird der Rechts­rahmen für die Anwen­dung der neuen Tech­no­lo­gien betrachtet und weiter­ent­wi­ckelt sowie Konzepte für die Bevöl­ke­rungs- und Kunden­ak­zep­tanz für Ammo­niak als Ener­gie­träger erstellt.

Für die Distri­bu­tion von grünem Ammo­niak aus Import und regio­nalem „Green Ammonia Farming“ werden Logistik- und Infra­struk­tur­kon­zepte erstellt. Stan­dar­di­sie­rung, Normie­rung und Zerti­fi­zie­rung sowie die Entwick­lung von Konzepten für das Fach­kräfte-Trai­ning bilden einen weiteren Fokus.

Zur Umset­zung der Ziel­stel­lungen vereint das CAMP­FIRE-Bündnis natur‑, ingenieur‑, rechts‑, wirt­schafts­wis­sen­schaft­liche und klima­po­li­ti­sche Kompe­tenzen und führt die Projekt­ent­wick­lung mittels eines agilen Open Inno­va­tion Manage­ments durch.

Dünnschichten

Die Herz­stücke der CAMP­FIRE-Ener­gie­tech­no­lo­gien sind elek­tro­ke­ra­mi­sche Membranen mit Perow­skit­struk­turen, die dünner als der Milli­onstel eines Meters sind und beson­ders kosten­günstig und ressour­cen­scho­nend herge­stellt werden können. Perow­skite erweisen sich als äußerst vorteil­haft hinsicht­lich der Betriebs­tem­pe­ra­turen, ihrer mecha­ni­schen Belast­bar­keit, der physi­ka­lisch-chemi­scher Eigen­schaften und der Tempe­ra­tur­be­stän­dig­keit als Hoch­tem­pe­ratur-Elek­tro­lyt­ma­te­ria­lien und können Sauer­stof­fionen, Protonen und Elek­tronen leiten.

Herstel­lung von elek­tro­ke­ra­mi­schen Dünn­schicht­mem­branen mittels indus­trie­taug­li­cher Depositionsverfahren

Grüner Ammoniak

In Zukunft sollen die welt­weit etablierten konven­tio­nellen Pfade in der Ammo­niak­syn­these, die auf fossilen Brenn­stoffen beruhen, abge­löst und dezen­tra­li­siert werden. Erst­malig soll dadurch die direkte Ammo­ni­a­kerzeu­gung aus erneu­er­baren Ener­gie­quellen wirt­schaft­lich und im Indus­trie­maß­stab reali­sierbar werden. Im Rahmen von CAMPFIRE werden dafür inno­va­tive Ener­gie­tech­no­lo­gien mit hoher Prozess­ef­fi­zienz und nied­rigen Kosten für die Ammo­niak­syn­these aus rege­ne­ra­tivem Strom entwi­ckelt. Oxidio­nen­lei­tende Membranen ermög­li­chen ein effi­zi­entes Fest­körper-Elek­tro­ly­se­ver­fahren (SOEC) für die Wasser­stoff­syn­these aus Wasser­dampf. Gemisch­t­lei­tende Sauer­stoff-Sepa­ra­ti­ons­mem­branen können für die Bereit­stel­lung von Stick­stoff aus überall verfüg­barer Umge­bungs­luft einge­setzt werden. Somit kann grüner Ammo­niak beson­ders effi­zient mittels Haber-Bosch-Prozess unter Reali­sie­rung hoher Volu­men­ströme aus Wind- oder Solar­strom herge­stellt werden. Unter Einsatz von Wind- und Solar­strom kann aus Luft und Wasser durch den Einsatz von proto­nen­lei­tenden Membranen auch direkt Ammo­niak erzeugt werden. Dieses neue Verfahren ist eine kosten­güns­tige und ener­gie­ef­fi­zi­ente Alter­na­tive zum konven­tio­nellen Haber-Bosch-Prozess.

Proto­nen­lei­tende Membranen für die direkte Ammo­niak­syn­these aus Luft­stick­stoff und Wasser­dampf (SSAS)

Maritime Antriebe

Ammo­niak ermög­licht die Dekar­bo­ni­sie­rung der mari­timen Schiff­fahrt. Es ist bei Normal­tem­pe­ratur bereits bei 8 bar verflüs­sigbar (bei Normal­druck bei ‑33°C) und kann daher leicht gespei­chert und trans­por­tiert werden. Ammo­niak ist wasser­stoff­reich und enthält Ener­gie­mengen, die mit Methanol vergleichbar sind. Im Forschungs­vor­haben CAMPFIRE werden neue Tech­no­lo­gien für die Nutzung von Ammo­niak als Ener­gie­träger für die emis­si­ons­freie Schiff­fahrt entwi­ckelt und etabliert. Unser Ziel ist der Einsatz von Ammo­niak in Verbren­nungs­mo­toren und Gastur­binen in der Binnen- und Seeschiff­fahrt sowie die Entwick­lung von Systemen für die direkte Verstro­mung von Ammo­niak in einer Brenn­stoff­zelle mit kera­mi­schen Membranen. Der beson­dere Clou: Die Endpro­dukte sind nur Wasser und Stick­stoff, welcher gefahrlos an die Luft zurück­ge­geben werden kann.

Stationäre Energie

Infrastruktur und Logistik

Rechtsrahmen und Akzeptanz

CAMPFIRE Open Innovation Lab