Zusätzlich zum zukünftigen Import des Wasserstoffträgers Ammoniak werden dezentrale Ammoniak-Anlagen benötigt, die auf kleiner bis mittlerer Skale aus fluktuierender erneuerbarer Energie effizient grünen Ammoniak erzeugen können. Die Ammonia-Farms können zukünftig Lastspitzen abdecken und bei einer mittleren Anzahl der Volllastbenutzungsstunden einen wirtschaftlichen Betrieb erreichen. Zudem kann eine höhere Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Importen erzielt werden. Im Umsetzungsprojektes CAMPFIRE wird im Teilprojekt der Partner Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT), Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Universität Rostock, Leibniz Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) und der automatisation & software GmbH eine neuartige Anlage für Ammonia-Farming für Anlagen-Leistungen bis zu 150 MWel entwickelt. Dazu wird ein Haber-Bosch-Reaktor erarbeitet, der mithilfe eines fallenden Temperatur-Profils eine effiziente Umsetzung von Stickstoff und Wasserstoff zu Ammoniak bei niedrigeren Drücken als in derzeitigen Großanlagen ermöglicht. Zudem werden neue Katalysatoren eingesetzt, die zwar über einen Edelmetallanteil verfügen, der aber durch innovative Core-Shell-Ansätze reduziert wird, um eine Kostensenkung anzustreben. Für deren Erzeugung entwickelten die Partner ein neues Syntheseverfahren, das auf der Anwendung eines atmosphärischen Plasmas in flüssigen Ausgangsstoffen wie Salzlösungen und Ethanol basiert (PiL — Plasma-in-Liquid). In diesem Verfahren können Katalysator-Suspensionen nun bereits innerhalb von Minuten erzeugt werden. Die Partner erfüllten einen wichtigen Meilenstein des Teilprojektes durch den erfolgreichen Abschluss einer ersten Anlagenauslegung für eine Ammonia-Farm für eine elektrischen Leistung von 15 kW für die Umsetzung von 500 g H2 in NH3 pro Stunde. Diese Auslegung dient als Basis für die Upskalierung und Umsetzung des Reaktors für eine Leistung von 200 kWel in der folgenden Projektphase.