AMMONIAK
Technologie
In vielen Verfahrensschritten der Ammoniaksynthese von der Gaserzeugung bis zur Ammoniakspaltung können bestehende energieintensive Technologien durch den Einsatz von Dünnschichtmembranen und nachhaltig erzeugter Energie aus Wind und Sonne ersetzt werden. Zum einen kann aus Luft mit Hilfe von sauerstoffleitenden Membranen der Luft-Sauerstoff effizient vom Stickstoff abgetrennt werden, während Wasserstoff aus Wasser freigesetzt und durch eine protonenleitende Membran separiert wird. Das membranerzeugte Wasserstoff/Stickstoff-Gemisch ist außerdem besonders rein – ein Vorteil, der sich auf die Effizienz des in der Ammoniak-Synthese eingesetzten Katalysators besonders positiv auswirkt. Um das Potenzial von Ammoniak als Speicherstoff nutzen zu können, müssen neben geeigneten Membranen auch Katalysatoren entwickelt werden, die für die Ammoniakzerlegung zu Wasserstoff geeignet sind [H. Liu, Chinese J. Catal. 2014].Anwendung
Ammoniak dient als Ausgangsstoff für die Synthese vieler Verbindungen, von denen der größte Teil zu Düngemitteln weiterverarbeitet wird [GECATS Roadmap der deutschen Katalyseforschung, 2010]. Es wird außerdem seit Kurzem wegen seines hohen Wasserstoff-Gehalts und der Möglichkeit zur Verflüssigung als Speichermedium für nachhaltig erzeugten Wasserstoff entwickelt. Membranbasierte Prozesse können alternative nachhaltige Wasserstoff- und Stickstoffquellen für die in der Ammoniaksynthese angewandten Reformertechnologien eröffnen.
Potenzial
Ammoniak ist bereits mengenmäßig eines der Hauptprodukte der chemischen Industrie und benötigt zur Herstellung etwa 1,5 % der weltweit erzeugten Primärenergie. Dafür sind besonders die Prozessschritte zur Wasserstoff-Erzeugung und die Reaktionsführung unter hohem Druck verantwortlich. Technologien zur Verbesserungen der Energieeffizienz in der Bereitstellung der Ausgangsstoffe Wasserstoff und Stickstoff des Prozesses und der Katalysatoren bieten ein großes Potenzial zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen. Attraktive Konzepte eröffnen sich auch durch geschlossene Kreislaufsysteme mit integrierter Ammoniakspeicherung in Kombination mit Membrantechnologien für die Energiespeicherung.