18. März und 08. April 2020. Unsere Dritte Fachbeiratssitzung fand als mehrtägiger Event in Form einer Webkonferenz im März und April statt. Wir freuen uns sehr, dass drei weitere Verbundprojekte in den Produktkategorien PK1 Dünnschichten und PK3 Emissionsfreie Maritime Antriebe zur Förderung empfohlen wurden. Im Vorhaben „Elektrokeramische Dünnschichten für die Nutzung von Ammoniak in Schiffsantrieben“ entwickeln die Partner des CAMPFIRE-Bündnisses ein schnellstartfähiger NH3-Membranreaktor zur Erzeugung eines optimierten Brennstoffgemisches aus H2 und NH3. Dieses dient als Basis für die effiziente Energiewandlung in Brennstoffzellen sowie in Motoren und Turbinen. Als innovativer Schritt erfolgt eine partielle Oxidation von NH3 an gemischt leitenden, O2-permeablen Dünnschichtmembranen. Im zweiten Verbundvorhaben „Entwicklung eines Konzeptes für den emissionsfreien Betrieb eines Binnenschiffes mit dem Kraftstoff Ammoniak“ wird in Vorbereitung auf die Umrüstung einer Binnenfähre das Konzept für ein Ammoniak-betriebenes Binnenschiff als Funktionsmuster für eine ausgewählte Fährlinie erstellt, ein 70 kW Ammoniak-Reformer als Schlüsseltechnologie für den motorischen Betrieb der Fähre entwickelt und umgesetzt sowie eine grundlegende Basis für ein Retrofitting von Binnenschiffen daraus abgeleitet. Für den Einsatz des neuen Energieträgers Ammoniak auf der Ostsee wird im Rahmen des dritten Verbundvorhabens „GreenBalticCruising: Erarbeitung eines Konzeptes für die Implementierung der CAMPFIRE-Technologien für die emissionsfreie maritime Mobilität im Ostseeraum“ führen die CAMPFIRE-Partner eine technische Evaluierung für ein neues Antriebssystem aus Ammoniak-Cracker und Brennstoffzelle für ein Kreuzfahrtschiff mit einer Antriebsleistung von 40 MW und einem Ammoniak-Tankvolumen von 2.000 Tonnen durch. Des Weiteren wird eine detaillierte Betrachtung der Ostseeanrainerstaaten, deren Hafenstrukturen und Schiffsverbindungen mit Norddeutschland durchgeführt, mit dem übergreifenden Ziel, neue wirtschaftliche Potentiale für die regionalen KMUs durch den Aufbau von neuen Verwertungsketten mit gleichberechtigten Partnerschaften im Ostseeraum zu erschließen. Nationale Strategien zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und die jeweiligen Klimaziele der Anrainerstaaten werden untersucht sowie die notwendigen politischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Stakeholder identifiziert. Daneben werden die rechtlichen Rahmenbedingungen erarbeitet und weiterentwickelt, um Ammoniak als maritimen Kraftstoff in der Schifffahrt zu ermöglichen und neue Geschäftsmodelle in der Region Nord-Ost zu schaffen.