ANTPOWER
Technologie
Im Mittelpunkt der als Antpower-Technologie bezeichneten Wertstoffsynthese steht die (de)zentrale chemische Speicherung erneuerbarer Energie aus Wind und Sonne in flüssigen organischen Molekülen, z.B. Ameisensäure oder Methanol. Dafür wird die Realisierung einer Technologiekette bestehend aus Photovoltaik oder Windkraftanlage, Elektrolyseur, Wasserstoffspeicherung, bedarfsgerechter Freisetzung von Wasserstoff sowie dessen Einsatz als Energieträger angestrebt. Einzelne Teilschritte sind bereits technologisch verwirklicht. Der neue Kohlendioxid-neutrale Speicherzyklus „Wasserstoff – Ameisensäure bzw. Methanol – Wasserstoff“ wird derzeitig in Forschungslaboren in kleinem Maßstab durchgeführt. Eine vielversprechende Variante der genannten Technologiekette stellt die direkte elektrochemische Reduktion von Kohlendioxid zu Ameisensäure oder Methanol im Sinne einer Co-Elektrolyse in Gegenwart von Kohlendioxid in Elektrolyseuren dar.Anwendung
Die verlässliche Nutzung großer Mengen erneuerbarer Energien erfordert effiziente Möglichkeiten zu deren Langzeitspeicherung. Dafür sind nahezu ausschließlich chemische Speichersysteme geeignet. Der aus grünen Energiequellen gebildete Wasserstoff wird zur Verbesserung seiner Speicherfähigkeit in einem Folgeschritt nach dem Vorbild der Fotosynthese mit Kohlendioxid in flüssige energiereiche chemische Stoffe umgewandelt. Erste Beispiele zeigen bereits die Durchführbarkeit. So wurde die Kohlendioxid-basierte Herstellung von Ameisensäure und Methanol in einer kontinuierlich betriebenen Pilotanlage von BASF und in der Olah-Methanolfabrik in Island demonstriert. Entwicklungsarbeiten des CAMPFIRE-Projektes zielen nun auf das Erreichen der Technologiereife für die Rückgewinnung des Wasserstoffs und den Kreisschluss auf der Basis von High-Performance-Katalysatorsystemen.
Potenzial
Die Antpower-Speichertechnologie ermöglicht gleichermaßen die kohlendioxidbasierte chemische Speicherung erneuerbarer Energien sowie eine dezentrale Energie- und Wasserstoffbereitstellung. Zusätzliche Vorteile sind die sehr gute Kompatibilität mit bestehender Infrastruktur für flüssige Energieträger sowie die zeitliche Entkopplung von Energieerzeugung und ‑verbrauch. Letztere können somit unabhängig voneinander gemanagt und somit dem fluktuierenden Charakter von Wind- und Sonnenenergie Rechnung getragen werden. Damit kommt der Verwirklichung der Technologie eine wesentliche Bedeutung hinsichtlich der erfolgreichen Umsetzung der Energiewende in Deutschland zu.